Deine Prägung oder «Schablone» bestimmt dein Leben. Mit welcher Schablone nimmst du die Welt wahr?

Hast du dich schon einmal gefragt, mit welcher Schablone du die Welt interpretierst? Diese Schablone ist tief in deinem Gehirn verankert und beeinflusst, wie du Erfahrungen deutest. Wenn du eine positive Schablone hast, bewertest du neutrale Situationen eher zu deinen Gunsten, fühlst dich dadurch besser und handelst meist in eine förderliche Richtung. Ist deine Schablone eher negativ, deutest du dieselbe Situation möglicherweise gegen dich, fühlst dich schlechter und triffst Entscheidungen, die dich weniger weiterbringen. Es lohnt sich also, deine Schablonen bewusst zu betrachten. In diesem Blog erfährst du wie.

 

Was ist eine Schablone?

Eine Schablone oder psychologische Prägung ist wie eine Spur im Gehirn, die durch wiederholte Erfahrungen entsteht. Wenn du etwas immer wieder erlebst oder fühlst, bildet dein Gehirn Verbindungen zwischen bestimmten Nervenzellen. Diese Verbindungen werden mit der Zeit stärker und beeinflussen, wie du später denkst, fühlst und handelst.

Solche neuropsychologischen Assoziationen sind die Verknüpfungen im Gehirn zwischen Erfahrungen, Gefühlen, Gedanken und Körperreaktionen.

Beispielsweise:

  • Wenn du als Kind oft gelobt wurdest, wenn du etwas gut gemacht hast, verbindet dein Gehirn «Leistung» mit «Wert» und «Anerkennung».

  • Wenn du dagegen häufig kritisiert wurdest, kann sich eine Verbindung zwischen «Fehler» und «Angst» bilden.

Mit der Zeit werden diese Verbindungen zu automatischen Mustern. Dein Gehirn greift auf sie zurück, auch wenn die ursprüngliche Situation längst vorbei ist.

So sehen die Nervenzellen oder Neuronen in deinem Kopf aus.

 Wie wirken sich diese Schablonen auf dein Leben aus?

Im Training «Mentale Stärke» gehen wir diesen Prägungen auf den Grund, denn sie wirken wie innere Programme:

  • Sie bestimmen, was du erwartest («Ich muss perfekt sein, um gemocht zu werden.»)

  • Sie beeinflussen, wie du reagierst («Ich bekomme Stress, wenn jemand mich bewertet.»)

  • Sie filtern deine Wahrnehmung – du nimmst stärker wahr, was zu deiner Prägung passt.

Du kannst dich also selber reflektieren: Welche Erwartungen und Reaktionen erkennst du bei dir selbst wieder? Spannend ist, dass wir solche Muster unbewusst repetieren und dadurch ein ebenfalls unbewusster psychologischer Wiederholungszwang entstehen kann.

Reagierst du immer wieder in einer Art und Weise, die du eigentlich nicht möchtest?

Was sind psychologische Wiederholungszwänge?

Der psychologische Wiederholungszwang beschreibt die Tendenz, früh erlernte Denk- und Verhaltensmuster immer wieder zu wiederholen. Diese Muster können hilfreich oder hinderlich sein und laufen meist unbewusst ab.

In der frühkindlichen Entwicklung entstehen sogenannte neuronale Blueprints – also innere Baupläne –, die im späteren Leben als vertraute Muster wieder auftauchen.

Zwei Beispiele:

  1. Wenn du als Kind häufig unterwegs warst, gestaltest du vielleicht auch als Erwachsene:r deinen Alltag sehr voll, weil dies für dich der «Normalzustand» ist.

  2. Wenn du als Kind eine instabile Bindung zu deinen Eltern erlebt hast, weil sie in einer schwierigen Lebensphase waren und dir wenig Aufmerksamkeit schenken konnten, kann es sein, dass du auch später Partner:innen anziehst, die emotional wenig verfügbar sind.

Welche weiteren Beispiele erkennst du in deinem Leben?


Wie entstehen solche Schablonen?

Deine ersten Lebensjahre prägen, wie dein Gehirn verdrahtet ist. Zahlreiche Studien zeigen, dass diese Zeit entscheidend für die Entwicklung neuronaler Strukturen und Verbindungen ist. In dieser sensiblen Phase entstehen grundlegende «neuronale Blueprints», die dein späteres Denken und Fühlen beeinflussen.

  • In den ersten Lebensjahren gibt es ein «Fenster der neuronalen Plastizität», in dem das Gehirn besonders empfänglich für Erfahrungen ist.

  • Frühe Bindungen, Ernährung, sensorische Eindrücke und soziale Interaktionen formen in dieser Zeit die neuronalen Strukturen.

  • Positive und stabile Umgebungen fördern eine gesunde Entwicklung, während stressreiche oder vernachlässigende Bedingungen negative Spuren hinterlassen können.

Bist du in einer Umgebung aufgewachsen, die dich gesehen und gefördert hat? Deine ersten Lebensjahre sind besonders prägend, weil sich viele deiner Schablonen bilden.

 Was kannst du tun, um deine Schablonen zu erkennen und zu verändern?

Dein Gehirn ist formbar – ähnlich wie ein Muskel, den du trainieren kannst. Um alte Muster zu verändern, ist der erste Schritt, sie zu erkennen. Beobachte bewusst deine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen. Nachfolgend habe ich dir einige Selbstreflexionsfragen zu deinen Schablonen zusammengestellt: 

  1. In welchen Situationen reagierst du immer wieder ähnlich – obwohl du es dir anders wünschen würdest?

  2. Wähle daraus eine Situation, die dir besonders unangenehm ist: Welcher Glaubenssatz steckt dahinter? Wie beispielsweise: Keiner hört mir wirklich zu.

  3. Versuche diesen Glaubenssatz ins Positive zu wenden (wie z. B. Meine Meinung zählt, ich werde ernstgenommen). Wie würdest du in dieser Situation mit dem positiven Glaubenssatz denken, fühlen und handeln?

  4. Welche neuen Erfahrungen könntest du bewusst suchen, um deine alte Schablone zu verändern?

  5. Optional: Analysiere, woher dieser Glaubenssatz kommt, die zu diesem Muster führen. Wurde er dir in deiner frühen Kindheit vorgelebt? Diese Analyse kann unterstützen, ihn loszulassen, weil du erkennst, dass dieser Glaubenssatz nicht deiner ist.

Ich wünsche dir viel Neugier beim Entdecken deiner Schablonen und Prägungen. Sie können dir helfen, Altes loszulassen, was nicht zu dir gehört und eine neue Lebensrealität zu wählen.

Deine Schablone bestimmt deine Lebensrealität!

Wenn du diesen Prozess gerne begleitet machen würdest, melde dich fürs nächste Training «Mentale Stärke» an. Ich freue mich auf dich!

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